Projekt

Gesamtziel

Das Ziel des Vorhabens LogIKTram besteht in der Umsetzung notwendiger Informations- und Kommunikationstechnik (IKT)-Grundlagen für einen zukünftigen Gütertransport in Straßenbahn- und Stadtbahnwagen im städtischen und regionalen Verkehr.

Hierbei soll auch die Logistik auf der letzten Meile mit effizienten Umschlag- und Transportverfahren unterstützt und wichtige Elemente in Simulationen untersucht werden.

 

Folgende Teilziele werden erreicht:

 

Logistik- und Betreiberkonzept

Passende gewerbliche Logistik- und Lieferkonzepte sollen den öffentlichen, städtischen wie regionalen Raum nachhaltig entlasten. Hierbei werden die Anforderungen aus Verkehrssteuerung und aus Planungs- und Steuerungssicht der Unternehmen berücksichtigt.

Anforderungen an IKT und an die technische Infrastruktur

Eine IKT-Plattform wird für die Steuerung des Konzepts und die Kommunikation der beteiligten Unternehmen benötigt. Die Anforderungen an diese Plattform basieren auf Anwendungsfälle des Logistik- und Betreiberkonzepts. Ebenso werden Anforderungen an die technische Umsetzung (Anforderungen an Fahrzeuge, Fahrweg, Lade- und Umschlagtechnik) sowie verfügbare Technologien für Umschlag und Transport definiert. Aspekte des diskriminierungsfreien Zugangs zur Eisenbahninfrastruktur werden ebenfalls beachtet.

IKT-Plattform

Die IKT-Plattform koordiniert den mit der Gütertram auf der Schiene durchgeführten Warentransport sowie die erforderlichen Warenumschläge. Zur Evaluierung des LogIKTram-Konzepts wird die Plattform mit Simulationen gekoppelt. Somit kann das Zusammenspiel von Fahrzeug, automatisiertem Ladungshandling und Fahrten sowie der logistischen und bahnbetrieblichen Planungs- und Steuerungsprozesse untersucht werden.

Ladungsträger-, Umschlag- und Fahrzeugsystem

Vorbereitend für die Überführung des Konzepts in eine praktische Anwendung als „Gütertram“ soll ein Fahrzeugsystem entworfen werden, das die reibungslose technische Integration des Gütertransports in das bestehende Netz für den schienengebundenen ÖPNV (öffentlichen Personennahverkehr) ermöglicht. Dazu gehören ein Ladungsträgerkonzept und die Fahrzeugplattform mit Be- und Entladetechnik sowie Kopplungstechnik für die Zusammenführung mit dem Personenverkehr. Kritische Elemente der Konzepte sollen in Form eines Prototyps oder simulativ überprüft und demonstriert werden. Berücksichtigt werden dabei auch Anforderungen, die sich aus dem automatisierten oder teilautomatisierten Betrieb von City-Hubs ergeben.

Wirkungsforschung und Öffentlichkeitsarbeit

Für die langfristige innerstädtische und regionale Verkehrsplanung sowie als verkehrsplanerische Vorbereitung der Umsetzung der Logistikkonzepte soll die Wirkung des Gütertransports auf das Schienennetz und das Straßennetz ermittelt werden. Dazu werden Verkehrsnachfragemodelle eingesetzt, die sowohl den Lieferverkehr als auch den Personenverkehr und deren Wechselwirkungen in der Untersuchungsregion abdecken. In verschiedenen Szenarien können so die Wirkungen verschiedener Lösungen analysiert werden.

Die Öffentlichkeit soll bereits frühzeitig über die Konzepte informiert werden. Während der Projektdauer finden zahlreiche Informationsaktivitäten statt, um den Technologie- und Wissenstransfer vor Ort und auch in andere Regionen sicherzustellen und die Öffentlichkeit fortwährend einzubinden.

Ergebnis

Das Projektergebnis ist eine prototypische Umsetzung eines Gütertram-Systems auf Basis einer Zweisystem-Stadtbahn nach dem „Karlsruher Modell“, das Straßenbahnstrecken in der Stadt und Eisenbahnstrecken im Umland bereits seit fast 30 Jahren kombiniert. Ausgewählte Logistikunternehmen werden einbezogen und eine funktionsfähige IKT-Plattform eingebettet. Eine Ermittlung der Auswirkungen auf das Gesamtverkehrssystem wird außerdem vorliegen.

Das Konzept von LogIKTram deckt alle drei für die Stadtlogistik relevanten Geschäftsbereiche ab:

  • B2B:
    Auslieferung von Industrie zur Belieferung von Industrie sowie Auslieferung von Industrie bzw. (Groß-) Handel zur Belieferung von (Einzel-)Handel
  • B2C:
    Auslieferung von Handel und Industrie zur Belieferung von Endkunden (Verbraucher); dies beinhaltet sowohl Belieferung in die Stadt hinein als auch innerhalb und aus der Stadt hinaus.
  • Retouren und Entsorgung:
    Rücklauf von reklamierten Waren sowie die Entsorgung von Wertstoffen, die in den Produktions- und Logistikprozess zurückgeführt werden können.

Die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) stellt für das Projekt ein Stadtbahnfahrzeug bereit, welches als erstes Demonstrationsobjekt speziell für die Anforderungen des Transports von Gütern umgerüstet wird. Vor einem tatsächlichen Realbetrieb steht noch die Klärung weiterer Themen beispielsweise im Rahmen von Verkehrskonzepten, Bahnbetrieb und Gestaltung der Umschlagvorgänge an.